NEUER AUWALD ENTSTEHT

Wo bis 2017 ein vor vielen Jahrzehnten von Menschenhand gepflanzter monotoner und artenarmer Fichtenforst stand, entsteht nach den Renaturierungsmaßnahmen durch das LIFE-Projekt Salzachauen ein natürlicher Auwald.

Die humorvolle Zeichnung zeigt die kargen Ufer eines Augewässers. Samenkinder gehen darauf mit ihren Reisekoffern spazieren, um einen Platz zum wachsen zu finden. Eines hat eine Flagge in den Boden gerammt, darauf zu sehen ist ein Weidenblatt. Weiter Samenkinder landen mit Fallschirmen, während ein großer Bruderbaum schon etwas größer ist und den Kleinen zuwinkt. Im Hintergrund sie Herr und Frau Baum zu sehen, die ihrem Nachwuchs ein wenig sorgenvoll hinterherblicken. Bis auf den Baum links im Bild, dieser blickt streng auf seine Uhr. Entweder kann er es gar nicht erwarten, bis die Rasselbande endlich auf eigenen Beinen .. oder Stämmen steht. Oder er wartet darauf, dass sie sich bei ihm melden, dass es ihnen gut geht.
© Geert Gratama

Vom Fichtenwald zur Schotterbank

Gewaltige Mengen an Erdmaterial wurden am Ufer abgetragen, um den Standort näher an den Grundwasserspiegel anzubinden, und dadurch ideale Bedingungen für einen Auwald zu schaffen. Sogar Überflutungen sind nun möglich.

Drohnenbild vom Ausee, der ca. die untere Hälfte des Bildes einnimmt. Darüber kann man noch eine Wiese, Wälder und am Horizont die Berge erkennen. Das nach dem Umbau abgeflachte Ufer sieht man ebenso, wie die schon angelegten Wege des Auenerlebnisweges, der am See entlang führt.
© Revital

Anspruchslose Erstbesiedler

Auf kargen Böden könnte ohne sie kein Wald heranwachsen. Sie leisten Schwerstarbeit, um den Boden für anspruchsvolle Gehölze bereit zu machen. Sogenannte Pioniergehölze wie Weiden und Pappeln besiedeln Extremstandorte. Auf nacktem Boden beginnen sie zu keimen und festigen mit ihren Wurzeln den Untergrund. Das Laub der Weiden besitzt ein gutes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis, das für einen guten Humusaufbau sorgt. Mit ihren leicht zu zersetzenden Blättern reichern sie den Boden mit wichtigen Nährstoffen an.

Mit Hochgeschwindigkeit dem Himmel entgegen

Haben Pioniere erst mal Fuß gefasst, dauert es nicht lange, bis sie in den Himmel ragen. Mit über einem Meter Wachstum pro Jahr zählen Weiden zu den Ferraris unter den Bäumen. Wie schnell sich die Landschaft am Ausee verändert, können Sie selbst beobachten.

Fichte ist hier Geschichte

Lange Zeit prägte der Fichtenforst den Uferbereich des Ausees – ein ungewöhnliches Bild, da Fichten in Auwäldern natürlicherweise nicht vor - kommen. Auch beherbergen sie fast keine Lebensräume für die typischen Tierarten der Au. Daher wurden im LIFE-Projekt zehn Hektar Fichtenwälder wieder in natürliche Auwälder rückverwandelt. Fichte ist hier nun Geschichte, und Baumarten wie Silberweide, Grauerle, Schwarzpappel, Stieleiche können sich ansiedeln.

Bild eines roten Harvesters, der gerade den Baumstamm einer Fichte schneidet
© Christian Ragger