NEUER AUWALD ENTSTEHT
Wo bis 2017 ein vor vielen Jahrzehnten von Menschenhand gepflanzter monotoner und artenarmer Fichtenforst stand, entsteht nach den Renaturierungsmaßnahmen durch das LIFE-Projekt Salzachauen ein natürlicher Auwald.
Vom Fichtenwald zur Schotterbank
Gewaltige Mengen an Erdmaterial wurden am Ufer abgetragen, um den Standort näher an den Grundwasserspiegel anzubinden, und dadurch ideale Bedingungen für einen Auwald zu schaffen. Sogar Überflutungen sind nun möglich.
Anspruchslose Erstbesiedler
Auf kargen Böden könnte ohne sie kein Wald heranwachsen. Sie leisten Schwerstarbeit, um den Boden für anspruchsvolle Gehölze bereit zu machen. Sogenannte Pioniergehölze wie Weiden und Pappeln besiedeln Extremstandorte. Auf nacktem Boden beginnen sie zu keimen und festigen mit ihren Wurzeln den Untergrund. Das Laub der Weiden besitzt ein gutes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis, das für einen guten Humusaufbau sorgt. Mit ihren leicht zu zersetzenden Blättern reichern sie den Boden mit wichtigen Nährstoffen an.
Mit Hochgeschwindigkeit dem Himmel entgegen
Haben Pioniere erst mal Fuß gefasst, dauert es nicht lange, bis sie in den Himmel ragen. Mit über einem Meter Wachstum pro Jahr zählen Weiden zu den Ferraris unter den Bäumen. Wie schnell sich die Landschaft am Ausee verändert, können Sie selbst beobachten.
Fichte ist hier Geschichte
Lange Zeit prägte der Fichtenforst den Uferbereich des Ausees – ein ungewöhnliches Bild, da Fichten in Auwäldern natürlicherweise nicht vor - kommen. Auch beherbergen sie fast keine Lebensräume für die typischen Tierarten der Au. Daher wurden im LIFE-Projekt zehn Hektar Fichtenwälder wieder in natürliche Auwälder rückverwandelt. Fichte ist hier nun Geschichte, und Baumarten wie Silberweide, Grauerle, Schwarzpappel, Stieleiche können sich ansiedeln.