Kindergarten unter Wasser

Flache Seeufer, Teiche und Tümpel sind die Geburtsstätten vieler Tiere. Libellen, Eintagsfliegen und Amphibien verbringen hier als Larve ihre Kindheit. Sie verwandeln sich und verändern ihr gesamtes Aussehen, verlassen das Gewässer und verbringen ihr Leben an Land.

Auf humorvolle Art zeigt die Zeichnung wie die Kinder verschiedener Wassertiere unter Wasser ihre Zeit verbringen: Links unten im Bild ist eine Kinderstube Laich zu sehen, die noch nicht alt genug sind, mit ihren großen Geschwistern, den Kaulquappen rechts im Bild, auf der Rutsche zu spielen. Dazwischen spielen zwei Larven auf einer Wippe und ein kleiner Wurm mit einem Ball. Dass nichts passiert, schaut ein erwachsener Frosch, der rechts oben im Bild am Ufer sitzt, auf die Kleinen. Außerdem beobachten eine Schlange, ein Reiher und eine Ente das rege Treiben.
© Geert Gratama

Verwandlungskünstler

Zwischen 40 Tagen und wenigen Monaten dauert bei den heimischen Froschlurchen die Entwicklung vom Ei zum fingernagelgroßen Jungtier. Aus dem Ei schlüpft eine kiemenatmende Kaulquappe, bei der zuerst nur die Hinterbeine und anschließend ihre Vorderbeine zu erkennen sind. Zuletzt bilden sich Kiemen und Ruderschwanz zurück, und die für das Leben an Land notwendige Lunge übernimmt die Atmung. So steht dem Leben an Land nichts mehr im Weg.

Die Zeichnung zeigt die Entwicklung eines Frosches vom Ei bis zum Jungtier: im Uhrzeigersinn, vom Laich rechts unten beginnend, über die Kaulquappe, wie sie Hinterbeine bekommt, ihr danach die Vorderbeine gewachsen sind, dem Jungfrosch, der immer noch einen Schwanz besitzt, bis zum adulten Forsch-Exemplar - sitzend auf einem Seerosenblatt.
© Geert Gratama

Zwei Froscharten genauer vorgestellt:

LAUBFROSCH “Hyla arborea” Der Kletterkünstler

In warmen Nächten im Mai und Juni rufen die Laubfroschmännchen keckernd an den Teichen und Tümpeln. Sie können dabei so laut wie ein Presslufthammer sein und viele hundert Meter weit gehört werden. Dank ihrer Haftscheiben können sie als einzige Amphibienart Mitteleuropas auf Bäume und Gebüsche klettern. Dort halten sie sich außerhalb der Laichzeit am liebsten auf.

SPRINGFROSCH “Rana dalmatina” Der Weitspringer

Der Springfrosch ist in den Salzachauen im Frühjahr die erste Amphibienart, die ihre Eier im Gewässer ablegt. Die Weibchen wickeln die Laichballen unter Wasser um Schilfhalme oder Äste, sodass sie wie aufgespießt aussehen. Die erwachsenen Tiere gehen danach sofort wieder an Land und tarnen sich im Laub, wo man sie aufgrund ihrer Färbung erst erkennt, wenn sie mit großen Sprüngen die Flucht ergreifen.

Wasserfrösche

Wenn vor Ihnen hier am Ausee ein Frosch mit großem Satz platschend im Wasser landet, dann haben Sie wahrscheinlich Bekanntschaft mit einem Wasserfrosch gemacht, der sich mittlerweile im Bodenschlamm versteckt. Wasserfrösche sind die häufigsten Amphibien im Gebiet. Von April bis Juni können Sie die Rufe der Männchen hören, die beinahe wie ein Lachen klingen. Ihre Kaulquappen werden mit bis zu zehn Zentimeter Länge richtige Riesen.

Alles am Schnürchen

Die meisten heimischen Amphibienarten sind nur während der Fortpflanzungszeit im Frühjahr am Gewässer. Dort legen die Weibchen ihre Eier. Bei der Erdkröte läuft das wie am Schnürchen. Im Gegensatz zu Fröschen legen Kröten ihre Eier in Form von Laichschnüren ab, die sie um Äste oder Wasserpflanzen am Gewässerrand wickeln. Ihre Kaulquappen sind pechschwarz. Während die Eier und Kaulquappen der meisten Amphibienarten gern von Fischen gefressen werden, schützt sich der Erdkrötennachwuchs durch einen bitteren Geschmack.

Fiktiver Zeitungsartikel: Neues Leben in den Salzachauen

In der Weitwörther Au haben sich die Bestände von Springfrosch und Laubfrosch innerhalb weniger Jahre vervielfacht. Lassen Sie sich im Frühjahr bei einem exklusiven Froschkonzert vom neuen Leben am Wasser begeistern!

Vor den aufwendigen Renaturierungsmaßnahmen im Zuge des LIFE-Projekts Salzachauen kam der Laubfrosch im Projektgebiet nur spärlich vor. Im Winter 2017/2018 wurden insgesamt 13 Teiche für Amphibien angelegt, die umgehend besiedelt und als Laichgewässer genutzt wurden. „Im Jahr 2018 wurden sieben rufende Laubfroschmännchen gezählt. Im Jahr 2019 waren es dann schon 57, also mehr als achtmal so viele“, so Andreas Maletzky, Amphibienexperte aus Salzburg. Auch beim Springfrosch haben sich die Individuenzahlen innerhalb der letzten zwei Jahre mehr als verdreifacht. Das ist

Das Bild zeigt einen kleinen, mit Wasser gefüllten Tümpel. Schilf und andere Wasserpflanzen wachsen darin, links unten liegt Totholz. Auf der oberen Bildhälfte erkennt man anschließend an das Gewässer ein bewachsenes Ufer und dahinter einen Wald.
© Christian Ragger