Kindergarten unter Wasser
Flache Seeufer, Teiche und Tümpel sind die Geburtsstätten vieler Tiere. Libellen, Eintagsfliegen und Amphibien verbringen hier als Larve ihre Kindheit. Sie verwandeln sich und verändern ihr gesamtes Aussehen, verlassen das Gewässer und verbringen ihr Leben an Land.
Verwandlungskünstler
Zwischen 40 Tagen und wenigen Monaten dauert bei den heimischen Froschlurchen die Entwicklung vom Ei zum fingernagelgroßen Jungtier. Aus dem Ei schlüpft eine kiemenatmende Kaulquappe, bei der zuerst nur die Hinterbeine und anschließend ihre Vorderbeine zu erkennen sind. Zuletzt bilden sich Kiemen und Ruderschwanz zurück, und die für das Leben an Land notwendige Lunge übernimmt die Atmung. So steht dem Leben an Land nichts mehr im Weg.
Zwei Froscharten genauer vorgestellt:
LAUBFROSCH “Hyla arborea” Der Kletterkünstler
In warmen Nächten im Mai und Juni rufen die Laubfroschmännchen keckernd an den Teichen und Tümpeln. Sie können dabei so laut wie ein Presslufthammer sein und viele hundert Meter weit gehört werden. Dank ihrer Haftscheiben können sie als einzige Amphibienart Mitteleuropas auf Bäume und Gebüsche klettern. Dort halten sie sich außerhalb der Laichzeit am liebsten auf.
SPRINGFROSCH “Rana dalmatina” Der Weitspringer
Der Springfrosch ist in den Salzachauen im Frühjahr die erste Amphibienart, die ihre Eier im Gewässer ablegt. Die Weibchen wickeln die Laichballen unter Wasser um Schilfhalme oder Äste, sodass sie wie aufgespießt aussehen. Die erwachsenen Tiere gehen danach sofort wieder an Land und tarnen sich im Laub, wo man sie aufgrund ihrer Färbung erst erkennt, wenn sie mit großen Sprüngen die Flucht ergreifen.
Wasserfrösche
Wenn vor Ihnen hier am Ausee ein Frosch mit großem Satz platschend im Wasser landet, dann haben Sie wahrscheinlich Bekanntschaft mit einem Wasserfrosch gemacht, der sich mittlerweile im Bodenschlamm versteckt. Wasserfrösche sind die häufigsten Amphibien im Gebiet. Von April bis Juni können Sie die Rufe der Männchen hören, die beinahe wie ein Lachen klingen. Ihre Kaulquappen werden mit bis zu zehn Zentimeter Länge richtige Riesen.
Alles am Schnürchen
Die meisten heimischen Amphibienarten sind nur während der Fortpflanzungszeit im Frühjahr am Gewässer. Dort legen die Weibchen ihre Eier. Bei der Erdkröte läuft das wie am Schnürchen. Im Gegensatz zu Fröschen legen Kröten ihre Eier in Form von Laichschnüren ab, die sie um Äste oder Wasserpflanzen am Gewässerrand wickeln. Ihre Kaulquappen sind pechschwarz. Während die Eier und Kaulquappen der meisten Amphibienarten gern von Fischen gefressen werden, schützt sich der Erdkrötennachwuchs durch einen bitteren Geschmack.
Fiktiver Zeitungsartikel: Neues Leben in den Salzachauen
In der Weitwörther Au haben sich die Bestände von Springfrosch und Laubfrosch innerhalb weniger Jahre vervielfacht. Lassen Sie sich im Frühjahr bei einem exklusiven Froschkonzert vom neuen Leben am Wasser begeistern!
Vor den aufwendigen Renaturierungsmaßnahmen im Zuge des LIFE-Projekts Salzachauen kam der Laubfrosch im Projektgebiet nur spärlich vor. Im Winter 2017/2018 wurden insgesamt 13 Teiche für Amphibien angelegt, die umgehend besiedelt und als Laichgewässer genutzt wurden. „Im Jahr 2018 wurden sieben rufende Laubfroschmännchen gezählt. Im Jahr 2019 waren es dann schon 57, also mehr als achtmal so viele“, so Andreas Maletzky, Amphibienexperte aus Salzburg. Auch beim Springfrosch haben sich die Individuenzahlen innerhalb der letzten zwei Jahre mehr als verdreifacht. Das ist