WALD TAUCHT AB

Auwälder sind besonders, denn das Leben im Auwald wird maßgeblich von Wasser bestimmt. Nicht jeder Baum kann bei Hochwasser lange mit seinen Wurzeln im Wasser stehen, bevor ihm die Puste ausgeht.

Die Zeichnung zeigt auf witzige Art und Weise, wie unterschiedlich verschiedene Baumarten mit Hochwasser umgehen. Die linke bzw. die untere Hälfte des Bildes sind mit Wasser überflutet, vier Bäume stehen darin und lachen, einer verschränkt ganz cool die Arme, ähm, Äste. Zwei der Bäume spielen mit einem rot-weißen Wasserball. In der rechten oberen Ecke des Bildes, die nicht überflutet ist, stehen vier weitere, ängstlich drein blickende Bäume im Trockenen und hoffen, dass das Wasser nicht noch weiter steigt - sie wollen keine nassen Zehen, ähm, Wurzeln bekommen.
© Geert Gratama

Bis zum Hals im Wasser

Bäume haben es in der Au nicht leicht, denn bei Hochwasser steht ihnen das Wasser bis zum Hals. Im wassergesättigten Boden können die Wurzeln nicht mehr atmen, es entsteht Sauerstoffmangel. Dauert die Überflutung länger an, wird die Atmung in den Wurzelzellen eingestellt, der Zellstoffwechsel kommt zum Erliegen, und der Baum stirbt ab. Er erstickt.

Erlen und Weiden können jedoch rund zwei Wochen im Wasser stehen, ohne dabei großen Schaden zu nehmen. Ihre Zellen besitzen luftgefüllte Zwischenräume. Diesen Sauerstoff können sie in Krisenzeiten zu den Wurzeln transportieren.

Breitwasser statt Hochwasser

Breitwasser statt Hochwasser Bei Hochwasser nehmen die großflächigen Auwälder das Wasser auf und geben es nur langsam wieder ab. Dadurch verzögert sich der Wasseranstieg. Hochwasserspitzen können so entschärft werden. Das wiederum schützt Siedlungen.

Schauen Sie sich im Zeitraffer ein Hochwasser am Reitbach an. ??? Passt dieser Satz hier ????

Hochwasser Expertinnen

Pappeln und Erlen haben noch eine weitere geniale Hochwasserstrategie. Das ist ihre Fähigkeit, sich rasch vegetativ zu vermehren. Wird ein Ast vom Wasser abgerissen und an ein schlickiges Ufer gespült, bilden sich sofort neue Wurzeln und der Baum lebt an einem anderen Ort weiter.

Fiktiver Zeitungsartikel: Überschwemmung erwünscht

In der Weitwörther Au war schweres Gerät nötig, um dem Auwald wieder seine überlebenswichtige Überschwemmungsdynamik zurückzugeben.

Auf knapp zehn Hektar, wo zuvor eintönige Fichtenforste standen, wurde das Gelände um mehrere Meter abgesenkt. Diese Flächen werden jetzt vom Reitbach mehrmals im Jahr überschwemmt. Hier entwickelt sich wieder eine echte „Weiche Au“ mit Pappeln, Weiden und Grauerlen. „Das Material, das dabei anfiel, wurde zur Gestaltung der Flachufer am Ausee verwendet - eine ökologische Win-win-Situation“, so Bernhard Riehl, Leiter des LIFEProjekts Salzachauen.

Das Bild zeigt eine Abbruchkante im Erdreich. Im Bild auf der linken Seite, auf der unteren Ebene der Kante, steht ein Muldenkipper, der gerade von einem Bagger, welcher sich auf der oberen Ebene befindet, mit Erde beladen wird.
© Christian Ragger