BARRIEREFREIER FISCHZUG
Fische wandern flussaufwärts, flussabwärts und das sogar über weite Strecken bis zu 300 Kilometer. Nicht jeder unserer heimischen Flüsse bietet den Fischen auf großer Länge eine barrierefreie Wanderung.
Tierwanderungen unter Wasser
Obwohl sie offensichtlich keine Beine haben, sind Fische wahre Wandertiere. Huchen, Barbe und Nase legen bis zu 300 Kilometer im Jahr zurück und gehören zu den Mitteldistanzwanderern unter den Fischen. Bachforellen hingegen leben lieber auf kleinem Fuß und begnügen sich mit lokalen Wanderungen, die im Schnitt weniger als 30 Kilometer im Jahr umfassen. Ob Kurz- oder Langstrecke, das Wandern ist für Fische ganz normal, denn sie leben in einem dynamischen Lebensraum.
Ein Auf und Ab
Fische wandern aus unterschiedlichen Gründen, auch ungewollt, wenn Jungtiere durch eine starke Strömung abgetrieben werden. In erster Linie aber wandern sie, um unterschiedliche Lebensraumbedingungen und Nahrung vorzufinden. Wenn sich im Sommer die Hauptflüsse erwärmen, weichen Fische auf kühlere Standorte aus. Im Winter hingegen suchen kälteempfindliche Arten strömungsberuhigte und frostfreie Bereiche auf. Gegen die Flussrichtung wandern Fische, um zu laichen, stromabwärts wandern sie zu ihrem Hauptlebensraum zurück. Wenn diese Wanderungen nicht mehr möglich sind, dann verschwinden die Fische nach und nach.
Hindernisse im Fluss
Wasserkraftwerke oder andere Querbauwerke wie Wehranlagen oder Sohlstufen sowie Stauhaltungen schränken die Wandermöglichkeiten für Fische stark ein bzw. verhindern ein Weiterkommen. Eine Vielzahl unserer heimischen Flüsse ist über lange Strecken für Fische und andere Organismen nicht mehr durchgängig. Die Salzach ist auf einer Länge von rund 60 Kilometern barrierefrei.
Zwei Fischarten kurz vorgestellt:
HUCHEN “Hucho hucho” Der Große
Der Huchen ist mit einer durchschnittlichen Länge von 120 cm einer der größten Süßwasserfische weltweit. Besonders stattliche Exemplare bringen mehr als 30 kg auf die Waage. Als Jungfisch hält er sich in seichten, strömungsarmen Buchten auf. Mit zunehmendem Alter werden seine Beutefische immer größer, die ihn in tieferes Wasser mit einer stärkeren Strömung locken.
EUROPÄISCHE ÄSCHE “Thymallus thymallus” Der Unterwassertorpedo
Äschen leben in schnellströmenden Gewässern und brauchen kaltes, klares und sauerstoffreiches Wasser. Ihr langgestreckter, stromlinienförmiger und bis zu 50 cm langer Körper passt sich ideal den Strömungsverhältnissen an. Bis zu 50 km wandern Äschen zu ihren Laichlebensräumen, in denen die Weibchen in Laichgruben am Kiesgrund ihre zahlreichen Eier ablegen.