LEBEN AM WASSER
Wasservögel fühlen sich auf der Wasseroberfläche in Sicherheit, denn hier haben sie ihre Umgebung gut im Blick und sind aufgrund ihrer Anatomie im klaren Vorteil gegenüber Land raubtieren. Für ihr Brutgeschäft sind aber viele von ihnen auf Strukturen an den Uferzonen angewiesen.
Einige Arten kurz vorgestellt:
HAUBENTAUCHER (Podiceps cristatus) – Der Edle
Die Weibchen sind im Gegensatz zu anderen Wasservogelweibchen mit ihrer etwas kleineren Haube auffallend und prachtvoll gekleidet.
Besondere Merkmale sind:
- Zweigeteilte Haube
- Rost- und schwarzbrauner Backenbart
- Langer, dünner, überwiegend weißer Hals
REIHERENTE (Aythya fuligula) – Die Tiefseetaucher
Als Tauchente erbeutet die Reiherente ihre Nahrung aus tieferen Gewässerzonen. Dabei verlässt sie sich auf Tastsinnenszellen auf ihrem Schnabel.
Besondere Merkmale sind:
- Federschopf am Hinterkopf
- Schwarze Schnabelspitze
- Weiße Flanke
GÄNSESÄGER (Mergus merganser) – Der Düsenjet
Mit einer Fluggeschwindigkeit von knapp 100 km/h ist der Gänsesäger der Düsenjet unter den Sägern (Mergus).
Besondere Merkmale sind:
- Schwarzer, grün schillernder Kopf
- Roter Hakenschnabel
- Körper überwiegend weiß
Ungleiche Baukünstler
Der Nestbau der Wasservögel ist genauso vielfältig wie die Vögel selbst. Blässhühner geben sich dabei besonders viel Mühe und bauen kunstvolle schwimmende Nester aus verschiedenen Pflanzenmaterialien wie Schilf, Uferpflanzen und Zweigen. Damit die Jungtiere bequem gebettet sind, wird das Nest mit Gras ausge kleidet. Um den Auf- und Abstieg zu erleichtern, werden sogar Rampen ins Wasser angelegt. Die Nester der Flussregenpfeifer wirken im Vergleich dazu spartanisch: Zwischen Kieselsteinen werden Mulden angelegt und den Kiesel steinen zum Verwechseln ähnlich sehende Eier abgelegt.
Mutige Fallschirmspringer
Gänsesäger brüten in der Nähe von fließenden und stehenden Gewässern. Ihre Nester legen sie in Baumhöhlen an, die mehrere Meter hoch gelegen sein können. Nachdem die Jungvögel geschlüpft sind, verlassen sie unmittelbar danach die Bruthöhle. Mutig spreizen sie ihre Flügel zu einem Fallschirm aus und stürzen sich bis zu 20 Meter tief in den Abgrund. Am Boden angekommen, folgen sie ihrer Mutter schnurstracks ins sichere Gewässer.
Weitere Arten vorgestellt:
BLÄSSHUHN (Fulica atra) – Die Breitzehe
Blässhühnern fehlen die für viele Wasservögel üblichen Schwimmhäute. Ihre breiten Zehen sind mit Schwimmlappen ausgestattet, mit denen sie besonders schnell im Wasser unterwegs sind.
Besondere Merkmale sind:
- Weißes Stirnschild – „Blässe“
- Rosa getönte Schnabelspitze
- Schwarzgraues Gefieder
FLUSSREGENPFEIFER (Charadrius dubius) – Der Flexible
Flussregenpfeifer müssen bei ihrer Brutplatzwahl äußerst flexibel sein, denn sie legen ihre Nistmulden auf Schotterbänken, Kies- & Sandufern an. Diese Standorte können allerdings durch Hochwasserereignisse verschwinden.
Besondere Merkmale sind:
- Gelber Lidring
- Dunkler Schnabel
- Schwarzer, geschlossener Halsring
EISVOGEL (Alcedo atthis) – Der Ansitzjäger
Eisvögel halten auf Ansitzwarten, die sich bis zu 2 Meter über der Wasseroberfläche befinden, Ausschau nach Fischen. Blitzschnell tauchen sie ins Wasser und schlagen zielgenau zu.
Besondere Merkmale sind:
- Langer Schnabel
- Oberseits blau schimmerndes Gefieder
- Orange Unterseite und Wangen