Die Salzachauen – Rückzugsraum.Erholungsraum
Das Natura 2000-Gebiet Salzachauen liegt an der unteren Salzach, nördlich der Stadt Salzburg, zwischen Siggerwiesen und der Landesgrenze bei St. Georgen. Auf 1.145 ha wird hier eines der artenreichsten Ökosysteme Salzburgs bewahrt. In den Auwäldern an der Salzach brüten seltene Vögel wie der Pirol oder der Eisvogel. Laubfrosch, Springfrosch und andere gefährdete Amphibien leben in vielen kleineren und größeren Gewässern. Morsche Bäume dürfen stehen bleiben, um dem Scharlachkäfer Zeit für seine jahrelange Entwicklung im toten Holz zu geben. Nachts jagen Fledermäuse im Wald und tagsüber spazieren Menschen auf ausgeschilderten Wegen durch die Au. Denn die Salzachauen sind nicht nur Rückzugsraum für vielfältige Natur, sie sind auch Erholungs- und Lernraum für uns Menschen.
Natura 2000 – ein Netzwerk für Europa
Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union. Damit werden bedrohte Tiere, Pflanzen und Lebensräume über Ländergrenzen hinweg geschützt. Die Salzachauen sind Teil dieses Schutzgebietsnetzwerkes. Gemeinsam mit den angrenzenden Natura 2000 Gebieten in Oberösterreich und Bayern bilden sie ein 70 km² großes Schutzgebiet mit einem der artenreichsten Naturräume des nördlichen Alpenvorlandes. Damit sind wichtige Lebensräume mit ihren Tieren und Pflanzen für die Zukunft gesichert.
Der Natur zurückgegeben
Über lange Zeit wurden die Salzachauen als Forst, für die Schottergewinnung, die Jagd und die Fischerei genutzt - oft mit negativen Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Im Rahmen eines LIFE-Projekts erwarb das Land Salzburg 2016 große Teile der Weitwörther Au, einem wichtigen Teilgebiet der Salzachauen, für den Naturschutz. Über mehrere Jahre und mit viel Aufwand wurden dort der Auwald und die Augewässer wieder zu einem wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen umgewandelt. Attraktive Besuchereinrichtungen machen die Schönheit und den Wert der Natur jetzt besser erleb- und verstehbar.
Ein Fluss wird lebendig
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die „wilde“ Salzach kanalartig ausgebaut. Die Folgen für die Natur waren gravierend. Die Salzach grub sich immer tiefer in den Untergrund ein und ihre Hochwässer erreichten immer seltener den begleitenden Auwald. Auwälder leben aber davon, regelmäßig überschwemmt zu werden. Nur dann kann sich die typische Artenvielfalt entwickeln.
Ein erster wichtiger Schritt, diesen schlechten Zustand zu beheben, wurde von der Wasserwirtschaft bereits gesetzt. Vor rund zehn Jahren wurden südlich von Oberndorf auf mehreren Kilometern die Uferverbauungen entfernt, damit der Fluss hier wieder freier fließen kann. Eine sogenannte „aufgelöste Sohlrampe“ stoppt seitdem die weitere Eintiefung. Die Salzach hat in diesem Abschnitt bereits begonnen, natürliche Kiesufer auszubilden und zu einem wertvollen Lebensraum zu werden. Ein kurzer Abstecher vom Auenerlebnisweg führt zur Sohlrampe und den natürlichen Kiesufern der Salzach.