Vogelgrippe im Weidmoos

Seit mehreren Monaten kursiert in europäischen Wildvogel-Beständen die Vogelgrippe (Geflügelpest, aviäre Influenza), die durch Influenza-A-Viren hervorgerufen wird. In Österreich wurden die ersten Fälle im November 2022 bekannt. Waren zunächst vor allem Schwäne von der Krankeit betroffen, tritt sie nun insbesondere in Lachmöwenkolonien auf. Neben Wildvogelarten, können auch Ziervögel und verschiedene Geflügelarten an der Vogelgrippe erkranken. Die Krankheit gilt als sehr ansteckend und hochpathogen.

Im Weidmoos wurde der Ausbruch der Geflügelpest Ende vergangener Woche entdeckt. Betroffen ist die Lachmöwenkolonie im Zentralteil des Schutzgebietes. Die notwendigen Maßnahmen wurden umgehend von der Landesveterinärdirektion eingeleitet. Der Laborbefund der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) bestätigte Anfang dieser Woche den Verdacht auf Geflügelpest. Rund 250 Lachmöwen sind der Erkrankung bis dato zum Opfer gefallen.

Verendete Lachmöwen im Zentralteil des Weidmoos; Foto: K. Moosbrugger
Erkrankte, flugunfähige Möwe mit geringen Überlebenschancen; Foto: K. Moosbrugger
Aufsammlung von Probematerial für die Laboranalysen durch das Team der Landesveterinärdirektion und die Schutzgebietsbetreuerin; Foto: P. Schiefer

Um eine Ausbreitung der Krankheit zu unterbinden und das Risiko einer Übertragung auf landwirtschaftliche Geflügelbestände zu minimieren wurden Schutz- und Überwachungszonen eingeführt. Besonders wichtig ist es, direkten und indirekten Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel zu verhindern (Stallpflicht, Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen). Seit Mittwoch, 10.05.2023, gilt in den Katastralgemeinden Schwerting, Lamprechtshausen, Holzhausen und Bürmoos sowie in den angrenzenden Oberösterreichischen Katastralgemeinden eine entsprechende Verordnung der Bezirkshauptmannschaft.

Die verendeten Lachmöwen wurden zwischenzeitlich durch Mitarbeiter der Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen bestmöglich aus dem Weidmoos entfernt, um die Virenlast zu reduzieren und damit Ansteckungen unter den Vögeln zu verhindern. Das weitere Infektionsgeschehen in der Lachmöwenkolonie wird durch regelmäßige Begehungen dokumentiert.

Mitarbeiter der Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen bei der Aufsammlung der toten Möwen am vergangenen Montag; Foto: K. Moosbrugger
Mühsame Aufsammlung der verendeten Möwen im Uferbereich der Teichlandschaft; Foto: K. Moosbrugger
Kleine Inseln und Schlammflächen mit verendeten Tiere wurden per Boot angesteuert; Foto: K. Moosbrugger

Die Gefahr für den Menschen - und für Besucher:innen des Weidmooses im Speziellen - ist als sehr gering einzustufen. In Österreich wurde noch nie eine Infektion des Menschen mit aviären Influenza-Viren nachgewiesen. Grundsätzlich ist eine Übertragung auf den Menschen jedoch möglich (bei engem Kontakt mit infizierten Tieren bzw. mit deren Ausscheidungen).

Der Besucherrundweg im Weidmoos befindet sich in ausreichender Entfernung von der Lachmöwenkolonie, um einen sicheren Rundgang zu gewährleisten. Wichtig ist es, den Weg nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu führen.

Tot aufgefundene Wildvögel sollen bei der Bezirksverwaltungsbehörde gemeldet werden (BH Salzburg-Umgebung: bh-sl@salzburg.gv.at).

Weiterführende Information finden Sie unter: https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/tiere/krankheiten/ai.html