Der Biber – Baumeister im Bürmooser Moor

Im Europaschutzgebiet Bürmooser Moor gibt es einen sehr aktiven Mitgestalter aus dem Tierreich - den Biber! Auch in den Schutzgebieten können die Gestaltungsabsichten des Bibers zu Konflikten mit den Menschen führen. So hat eine großflächige Überschwemmung den Besucherlenkungsweg im Bürmooser Moor für einige Monate unpassierbar gemacht. Dank des Einsatzes des Torferneuerungsvereines Bürmoos kann der Besucherlenkungsweg jetzt wieder – mehr oder weniger trockenen Fußes - begangen werden.

Entlang des Weges bietet sich ein beeindruckendes Schauspiel frischer Bibertätigkeiten und angestauter Wasserflächen!

Neu überstaute Wasserflächen entlang des Rundweges, angenagte Baumstämme und gefällte Bäume zeigen die Anwesenheit des Bibers im Brümooser-Moor. Für die Besuchersicherheit werden Biberbäume entlang des Besucherlenkungsweges– wie hier links im Bild- vom Torferneuerungsverein Bürmoos gefällt und seitlich abgelegt, sodass sie dem Biber als Nahrung erhalten bleiben.
© Anita Sinner

Biber sind insbesondere aufgrund ihrer vielfältigen Ökosystemdienstleistungen besonders schützenswert. Durch ihre Bauwerke sorgen sie nicht nur für Rückhalt und gleichzeitig Reinigung des Wassers, sondern auch für große strukturelle Vielfalt und Totholzzuwachs. Dies wirkt sich äußerst günstig auf die Biodiversität aus!

Am Besucherlenkungsweg im Bürmooser Moor ist der Biber zwar durch eine Biberdammdrainage eingeschränkt worden, in anderen Teilen des Schutzgebietes kann er jedoch ungestört schalten und walten:

Im Bürmooser Moor hat der Biber vor einigen Jahren den sogenannten Rodinger Winkel – einen Bereich ganz im Westen des Gebietes – durch die Anlage von Staukaskaden großflächig überstaut. Dort konnte sich, in den weitläufigen Schilfflächen, ein Hotspot der Vogelvielfalt im Gebiet entwickeln.

Frisch gefällter Biberbaum, die relativ breiten Zahnspuren sind deutlich zu erkennen. Auch im Hintergrund sind kleinere gefällte Bäume und Holzstücke mit abgenagter Rinde zu erkennen.
© Anita Sinner