Das Moorjuwel am Wolfgangsee

Hochmoorrenaturierung Blinklingmoos

Das 20 Hektar große Hochmoor im Blinklingmoos ist eines der am besten erhaltenen Hochmoore Salzburgs und nach dem österreichischen Moorschutzkatalog sogar von nationaler Bedeutung. Doch das Hochmoor leidet stark unter den Folgen früherer Entwässerungsmaßnahmen. Zwar kam es hier nicht zum großflächigen Torfabbau wie in vielen anderen Mooren, aber die vor Jahrzehnten angelegten Entwässerungsgräben reichten aus, um den Moorwasserspiegel spürbar abzusenken. Dadurch konnte von den Rändern her der Wald ins Moor vordringen und die typische Moorvegetation immer mehr zurückdrängen. Zudem gelangte infolge der Absenkung des Wasserspiegels Luft an den mehrere Meter mächtigen Torfkörper des Moores und der Torf begann sich zu zersetzen – mittlerweile ist das Moor schon um rund einen Meter abgesackt.

Bereits 2003 stand im damals neuen Landschaftspflegeplan, dass die Hochmoorrenaturierung eine vordringliche Maßnahme sei. Doch es dauerte noch fünfzehn Jahre, bis alle für die Renaturierung benötigten, in Privatbesitz befindlichen Grundstücke angekauft und für das Projekt gesichert werden konnten.

© Land Salzburg/K. Leidorf

Projektfakten

Projektgebiet
Hochmoor im Naturschutzgebiet Wolfgangsee - Blinklingmoos, Gemeinde Strobl

Projektlaufzeit
Vorbereitende Arbeiten (Planung, Grundankäufe, Bewilligungsverfahren, ...) seit 2003

2019 starteten die Renaturierungsarbeiten, geplantes Projektende ist 2021.

Projektstatus
Die Renaturierung erfolgte in zwei Etappen 2019 und 2020. 2021 werden noch Restarbeiten umgesetzt.

Projektträger
Gemeinde Strobl am Wolfgangsee

Finanzierung und Projektleitung
Land Salzburg – Naturschutz

Projektziele

Ziel ist die Einleitung einer Hochmoorregeneration durch Wiederherstellung möglichst natürlicher hydrologischer Verhältnisse. Das heißt, dass der mooreigene Wasserspiegel wieder auf ein Niveau ganzjährig knapp unter Gelände angehoben werden soll.

Maßnahmen

Zur Abdichtung der größeren Gräben kamen Spundbohlen aus Recycling-Kunststoff zum Einsatz. Kunststoff hat gegenüber Holz den entscheidenden Vorteil, dass er praktisch unbegrenzt haltbar ist und auch bei einem häufigen Wechsel von Nässe und Trockenheit nicht zersetzt wird. Recycling-Kunststoff kommt mittlerweile bei immer mehr Moor-Wiedernässungsprojekten in Mitteleuropa zum Einsatz und hat sich bewährt. Kleinere Gräben wurden mit Torf und/oder Holzbohlen abgedichtet. Alle Grabenverschlüsse wurden mit Torf und Vegetation abgedeckt und werden dadurch bald nicht mehr zu erkennen sein.

Der Damm der alten Ischlerbahntrasse wurde durch den Einbau mehrerer Sickerriegel aus Schotter durchlässig gemacht. Dadurch wird der kleinere Moorteil südlich des Dammes wieder vom größeren nördlichen Moorteil mit Wasser versorgt. Die beiden Moorteile können hydrologisch wieder „zusammenwachsen".

© Bernhard Riehl

Impressionen vom Projekt